HOTELMANAGEMENT

IM RÜCKBLICK

Einige vermuten, dass sich das Wort „Concierge“ vom Lateinischen conservius bzw. servus ableitet, was so viel wie Diener oder Sklave bedeutet. Andere verweisen auf die Conciergerie in Paris, das einstige Staatsgefängnis, dessen Name auf die französischen Kerkermeister zurückgeht. Ein Schelm, wer daraus Parallelen zur heutigen Berufsbeschreibung zieht …

Aber Spaß beiseite! Tatsächlich gibt es den Concierge schon seit dem Mittelalter. Seine Aufgaben entsprachen damals in etwa denen eines Hausmeisters oder eines Beamten des Königshofes.

Als der Tourismus im 19. Jahrhundert einen enormen Aufschwung erfuhr, waren es die exklusiven Schweizer Grand Hotels, die als erste den modernen Concierge erschufen. Als Sekretär und Vertrauensperson sollte für ihn das Wohl der Gäste an oberster Stelle stehen. Er sollte aufmerksam und diskret, verständnisvoll und verschwiegen sein, ein Organisations- und Improvisationstalent, das über Fingerspitzengefühl verfügt und in hitzigen Situationen die Ruhe bewahren kann.

Heute gilt: Ein Concierge kennt kein Nein! Ob Helikopterflüge oder Heiratsanträge, Tickets, Taxis und Theater – dem Gast wird jeder Wunsch erfüllt, und sei er noch so absurd.

Service, aber nicht servil – mir war es immer wichtig, mit den Gästen auf Augenhöhe zu kommunizieren. Die Dankbarkeit, die ich erfahren habe, wenn ich ein Problem lösen konnte, an dessen Lösung keiner mehr geglaubt hat, war der reinste Adrenalinschub. Als Concierge im renommierten Four Seasons Hotel New York zu arbeiten war sicherlich eines der spannendsten Kapitel meines Berufslebens!